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Konsignationslager
Konsignationslager Konsignationslager

Konsignationslager

In einem Konsignationslager wird Ware eingelagert, die der Hersteller dem Kunden als Warenkontingent zunächst ohne Rechnungsstellung zur Verfügung stellt (= Konsignationsware). Das Lager befindet sich beim Kunden, wobei sich Hersteller und Kunde die Kosten für die Lagerung teilen. Die Ware selbst wird erst nach Verbrauch bzw. nach Absatz in Rechnung gestellt.

Eine Qualitätskontrolle durch den Kunden kann frühzeitig erfolgen. Diese Form der Lagerung ist mit dem Getränkekauf "auf Kommission" vergleichbar, bei dem Restmengen zurückgegeben werden können und dem Kunden nur die tatsächlich verbrauchte Menge in Rechnung gestellt wird.

Während der Warenlieferant als Konsignant bezeichnet wird, handelt es sich bei dem Kunden um den sogenannten Konsignator. Ersterer profitiert von den Konsignationslagern aufgrund der gestärkten Bindung zum Kunden. Allerdings birgt diese Methode auch Risiken – beispielsweise in Form der erhöhten Kapitalbindung. Im Extremfall bleibt der Konsignant auf seiner Ware sitzen. Der Konsignator auf der Gegenseite baut ebenfalls eine hohe Bindung zum Lieferanten auf, was in einer starken Abhängigkeit resultieren kann. Die langfristige Partnerschaft muss den Konsignator aus preislicher Sicht zwar nicht zwingend benachteiligen, aber sie birgt mitunter die Gefahr dazu. Ansonsten hat der Kunde selbst allerdings viele Vorteile von dieser Art der Kooperation. Sowohl Kapitalbindung wie auch Investitionsrisiko und Kosten für ein eigenes Lager bleiben gering, während man von einer ständigen Verfügbarkeit der Waren profitiert.

Planung eines Konsignationslagers

Worauf sollte bei der Planung eines Konsignationslagers besonders geachtet werden? Möchte man ein solches Konzept umsetzen, gibt es mehrere Stellschrauben. Eine Frage, die man sich stellen sollte, bezieht sich auf die Auswahl der Waren. Gibt es Artikel, die immer verfügbar sein sollten? Artikel, die besonders hochpreisig sind und bei denen sich die Qualitätssicherung als schwierige Angelegenheit herausstellt? Artikel, deren Bedarf schwankend ist? In diesem Fall ist das exakt die Ware, welche sich für ein Konsignationslager eignet. Möchte man sicher sein, dass sich eine solche Partnerschaft lohnt, empfiehlt sich eine ausführliche Kosten-Nutzen-Analyse, welche die unternehmensseitigen Vor- und Nachteile hervorhebt. Lediglich wenn der persönliche Nutzen überwiegt, rentiert sich die Implementierung eines Konsignationslagers. Für gewöhnlich nimmt der Planungsaufwand samt aller Vorüberlegungen und Kalkulationen bereits sehr viel Zeit in Anspruch. Er ist somit nicht zu unterschätzen.

Wurden diese Fragen geklärt, sollte man sich als nächstes mit den infrastrukturellen Voraussetzungen eines Konsignationslagers auseinandersetzen. Dazu zählen nicht nur räumliche, beziehungsweise platztechnische Voraussetzungen, sondern auch IT-infrastrukturelle Kriterien. Demnach ist es sehr zu empfehlen, dass der Konsignant über ein Lagerverwaltungssystem verfügt, welche die aktuellen Bestände im Konsignationslager jederzeit transparent darstellt. Je nach Leistungsumfang einer solchen Software, sollte es auch möglich sein, Bestellvorgänge automatisch zu verwalten und bearbeiten. Auf diese Weise profitieren alle Parteien. Zusätzlich müssen natürlich, wie bereits eingangs erwähnt, auch gewisse, räumliche Kapazitäten gegeben sein, um das Konsignationslager effektiv nutzen zu können.

Stehen all diese Voraussetzungen, dann sollten im Gespräch zwischen dem Konsignanten und dem Konsignator nun erste Verhandlungsfragen geklärt werden. Auf Kundenseite sollte man so zum Beispiel den jeweiligen Meldebestand, beziehungsweise Höchstbestand der verschiedenen Produkte ermitteln. Ebenfalls sollte vereinbart werden, in welchem Rhythmus bestimmte Waren aus dem Konsignationslager zum Kunden geliefert werden und ob es sich bei der Verpackungsart um Einweg- oder Mehrwegsysteme handelt. Diese Faktoren können einen großen Einfluss auf die Lagerdauer, beziehungsweise die Lagerumschlagshäufigkeit haben. Daher gilt es solche Punkte schon im Vorfeld abzustimmen. Von Kundenseite ist es empfehlenswert, Fragen zur Qualitätssicherung zu klären, damit im Fall von Mängeln gewährleistet ist, wer Verantwortung übernimmt. In beiderseitigem Interesse sollte zudem der Umgang mit Rechnungen abgestimmt werden.

Fazit zum Konsignationslager

Konsignationslager sind kunden- und anbieterseitig eine sinnvolle Möglichkeit, von der alle Parteien profitieren können. Während der Konsignant eine starke Bindung zum Kunden herstellen kann, verschafft sich dieser einen Vorteil durch vergünstigte Konditionen und geringere Kapitalbindungen. Zu den zentralen Voraussetzungen zählen eine ausreichend große Fläche sowie die notwendige informationstechnologische Infrastruktur.

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