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Europalette
Europalette Europalette

Europalette

Eine Europalette ist eine genormte Holzpalette mit den Standardmaßen 800 mm (Breite) x 1200 mm (Tiefe). Sie wiegt in der Regel zwischen 20 und 25 Kilogramm, besteht aus 11 Brettern, neun Blöcken und kostet im Durchschnitt circa 10 Euro. Europaletten sind nach EN 13698-1 genormt und entsprechen somit den Richtlinien der EPAL (European Pallet Association). Alle Modelle, welche aus dieser Unternehmensgruppe stammen, sind erkennbar an dem seitlichen Einbrand des Buchstabenkürzels. Die mittleren Blöcke der Europaletten liefern mehrere Informationen. Neben einer Unternehmenskennzeichnung, einem Kürzel des Herstellungslandes und diversen Produktionsdaten erhält man ebenfalls Informationen zur Güteprüfung, bisherigen Reparaturen und zu Behandlungstechniken. Ihre Konstruktionsweise ermöglicht der Europalette einen unkomplizierten und schnellen Transport per Hubwagen, Gabelstapler oder vergleichbaren Flurfördergeräten. Dabei kann das jeweilige Fahrzeug sie von allen vier Seiten aufnehmen. Gleichzeitig minimiert die Bauweise das Risiko, dass sich die Europalette beim Transport in engen Lagergängen verhakt. Durch diverse Aufsatzrahmen (z.B. faltbare Aufsatzrahmen, Gitterrahmen) kann die Europalette für die Aufnahme spezieller Güter erweitert werden. Weiterhin wird eine staudrucklose Stapelung der Paletten möglich.

Damit die Langlebigkeit der Europalette gewährleistet ist, werden in der Produktion diverse Maßnahmen ergriffen. Zudem gelten je nach Standort besondere Richtlinien. Gelangt beispielsweise eine Europalette aus einem Nicht-EU-Staat in einen EU-Staat, muss das Holz vorab hitzebehandelt werden. Dadurch werden Keime und Bakterien abgetötet und Anfälligkeiten reduziert. Spezielle Behandlungsmaßnahmen verstärken diese Effekte darüber hinaus und sorgen dafür, dass der Anteil an Feuchtigkeit im Holz so gering wie möglich bleibt. Auf diese Weise wird die Europalette auch bei dauerhafter Nutzung und Verwendung in Außenbereichen nicht marode und weder anfällig für Schimmel noch für anderweitigen Schädlingsbefall. Ebenso hat die Behandlung des Materials den Vorteil, dass die Splittergefahr abnimmt.

Die Geschichte der Europalette nimmt ihren Lauf zu Beginn der 1960er Jahre. Um den Gütertransport im Eisenbahnverkehr effizienter zu gestalten, schließen sich mehrere Unternehmen zusammen. Gemeinsam einigen sie sich auf ein Tauschsystem für Europaletten. Jede der Eisenbahnen hatte von nun an Zugriff auf einen großen Pool an Paletten. Die Verwendung unterlag allerdings gewissen Normen wie beispielsweise einem pfleglichen Umgang sowie entsprechenden Reparaturen, wodurch die Erhaltung der Europaletten gewährleistet werden sollte. Gegen Ende des Jahrzehnts wurde ein ähnlicher Vertrag zur gemeinschaftlichen Nutzung von Gitterboxpaletten unterzeichnet. Mitte der 1970er Jahre übergab die Deutsche Bundesbahn daraufhin all ihre Rechte an die EPAL, welche bis heute als europäischer Dachverband für die Herstellung und Reparatur der klassischen Europaletten zuständig ist. Daneben gibt es mit WORLD, CHEP und LPR drei weitere Unternehmensgruppen, die als Dienstleister im Palettenpooling tätig sind. Die originalen Europaletten waren noch bis 2013 durch die Kennzeichnung EUR auf den Holzblöcken markiert. Heute gilt das Buchstabenkürzel EPAL als charakteristisches Merkmal der Paletten. Der Wert aller Europaletten, die pro Jahr allein in Deutschland produziert werden, nähert sich der Eine-Milliarde-Euro-Marke an. Zuletzt war der Bedarf so enorm, dass im gesamten Markt keine einzige Gebrauchtpalette mehr verfügbar war. Dies trieb die Neuproduktion nochmal um ein Vielfaches an, sodass einige Produktionsfirmen ihre Kunden sogar auf Wartelisten setzen mussten.

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